Pfarrer Hanno Rother wirkt in der Gaming-Lounge auf dem Katholikentag mit

, Kreisdekanat Recklinghausen

Am Mittwoch, 25. Mai, startet in Stuttgart der „102. Deutsche Katholikentag“. Mit dabei ist auch Hanno Rother, Pfarrer von Liebfrauen in Recklinghausen. Gleich in drei Funktionen ist der 40-Jährige beteiligt: als Mitwirkender, als Redakteur sowie in der organisatorischen Leitung der seelsorglichen Betreuung der Helferinnen und Helfer. 

Pfarrer Rother ist mit einem Laptop und einem Controller im Chorgestühl.

Beim Katholikentag in Stuttgart wirkt Pfarrer Hanno Rother aus Recklinghausen unter anderem als Gesprächspartner zum Thema „Gamen mit Gott“ mit.

Im Programm des Katholikentages finden sich zwei Programmpunkte, an denen der 40-Jährige dabei ist. „Die Arbeitsstelle für Jugendpastoral der Deutschen Bischofskonferenz hat eine Gaming-Lounge für junge Erwachsene auf dem Katholikentag eingerichtet. Dort bin ich bei Gesprächen zu den Themen ‚Gamen mit Gott‘ und ‚Mit Stift und Papier ins Abenteuer‘ zu Gast“, berichtet Rother, der in der Szene kein Unbekannter ist. Als „kirchendude“ ist er seit Jahren in verschiedenen sozialen Netzwerken unterwegs. Sein Instagram-Account zählt allein schon 2550 Follower. 

Als Jugendlicher hat Rother Computerspiele für sich entdeckt. Nicht nur die Spiele haben ihn fasziniert, auch die Technik. „Ich habe selbst an Computern geschraubt“, berichtet er. Doch während des Studiums habe er die digitalen Spiele komplett vernachlässigt. „Erst über das Format ‚Pen and Paper‘ und das Eintauchen in diese Welt bin ich wieder eingestiegen“, erzählt Rother. Mittlerweile nennt er einige Spielkonsolen und einen Gaming-Laptop sein Eigen. 

Fasziniert ist er von Spielen, die Tiefgang oder auch moralische Aspekte versprechen wie Story- und Adventure-Games. „Als Theologe entdecke ich in den Computerspielen durchaus Themen, die für den Glauben relevant sind oder über die man sich mit dem Glauben auseinandersetzen kann“, erklärt er. Dazu gehören für ihn beispielsweise auch „Tod und Trauer“. „Im Vergleich zu einem Buch oder einem Spielfilm werden die Nutzer in Computerspielen mehr hineingezogen, denn sie identifizieren sich mit den Figuren“, sagt Rother. Dabei stelle sich für die Spielenden beispielsweise regelmäßig die Frage, ob sie ihrem Charakter entsprechend handeln oder vielleicht sogar bewusst in eine andere Richtung gehen sollten. 

Bei den „Pen and Paper“-Rollenspiele, in denen die Mitwirkenden fiktive Rollen einnehmen und gemeinsam Abenteuer durchleben, sei diese Identifikation noch stärker. „Ich muss innerhalb meines Charakters stimmig spielen. Dann wird es gut. Dabei geht es um eine Entwicklung. Es ist wichtig, sich Gedanken über seine Haltungen zu machen und darüber, wie man selbst Lösungen angeht“, erklärt Rother, der bereits bei mehreren „Pen and Paper“ mitgewirkt hat.  

Spiele könnten Virtualität und Realität verbinden. So sieht Rother in ihnen eine Chance, mit einer gewissen Leichtigkeit an Themen heranzukommen, die nicht ganz so leicht sind. „Spielgeschichten gibt es in allen Bereichen. Diese Chance sollten wir als Kirche auch nutzen und sie in der Wissensvermittlung oder beispielsweise auch in der Katechese einsetzen“, ist Rother überzeugt.

Michaela Kiepe